...filmmaker's notes

 

Eine Konzertreise des legendären Miles Davis Saxophonisten Bill Evans quer durch Russland. Die Musik brachte zum Vorschein, was gerade in Zeiten politischer Spannungen immer seltener vorkommt: Sie erreichte die Seele der Menschen, die zum Teil noch nie etwas von amerikanischem Rock/Soul/Jazz gehört haben.

 

Evans sagt, gerade jetzt, wo Spannungen zwischen den USA und Russland bestehen, sei es wichtig zu den Leuten hinzugehen. So kamen dann auch fast 80jährige Russen viele Kilometer zu Fuß, zu den fast immer ausverkauften Konzerten, „um diese seltsame, amerikanische Band zu sehen“ von deren Namen sie noch nie in ihrem Leben hörten. In Ulan Ude schließlich, östlich von Ural und Baikalsee treffen die Alten auf die junge Generation, um diese groovigen Rhythmen in sich aufzunehmen und zu tanzen. Es ist wohl der „Groove“, den die Leute immer wieder suchen und der die Menschen verbindet.

 

In Irkutsk kommt dann noch Igor Butman dazu, wohl der bekannteste russische Saxophonist, der durchaus eine Art Sonderbotschafter dieser Russian Tour sein könnte, ausgestattet mit russischem und amerikanischen Pass und auf beiden Bühnen zuhause. 

Es ist eine spannende Reise mit alten, teilweise klapprigen Tourbussen, den amerikanischen Musikern Murali Coryell (VOC, GIT, Sohn des verstorbenen Gitarristen Larry Coryell)  Dave Anderson (BASS), Mitch Stein (GIT) und Joel Rosenblatt (DRUMS). Mit Roadmovie-Feeling auf endlosen Strassen, Schlaglöchern, der legendären Transsibirischen Eisenbahn. Die russische, weite Landschaft zeigt ein inspirierendes, neues Gesicht und amerikanischem Soulgrass-Sound. Auf der Fahrt von Togliatti nach Samara bekennt eine Zuschauerin: „Euer Auftritt ist das Highlight in meinem Leben. Ich weiss, ihr werdet nie wieder zu uns kommen, auch wenn wir den Glauben daran nicht verlieren werden.“

 


Copyright text & photos: CFF 2017